Ex and Inter

Eine Zwischennutzung im Studio Jochem Hendricks, Hohenstaufenstraße 8, 60327 Frankfurt am Main

23. Juni bis 17. Juli 2022

Um die Jahrhundertwende wurde das Hinterhaus der Hohenstaufenstraße 8 im Frankfurter Stadtviertel Gallus errichtet, ursprünglich als Fabrikgebäude, dann lange als Buchbinderwerkstatt genutzt. Zuletzt diente es Frankfurter Künstler*innen wie Jochem Hendricks als Atelier. Der Einladung durch Jochem Hendricks folgend, konnten wir, Arhun Aksakal und Clara Maria Blasius, das etwa 70 Quadratmeter große erste Obergeschoss des Gebäudes im April bespielen. In der Ausstellung „Gross Floor Area“, dessen Realisierung dank freundlicher Unterstützung des Kulturamts Frankfurt möglich war, wurden insgesamt fünfzehn Arbeiten von Minhyeok Ahn, Arhun Aksakal, Rosario Aninat, Živa Drvarič, Esra von Kornatzki und Simon Shim-Sutcliffe gezeigt.

Auch wenn der Abrisstermin näher rückt und die drei Parteien, die das Hinterhaus bis dato als künstlerische Studios nutzten, bereits ausgezogen oder beim Umziehen sind, wurde deutlich, dass mit den tatsächlichen Vorbereitungen des Abrisses erst in einigen Wochen begonnen wird. Diese beiden Gegebenheiten bieten die Chance, das Gebäude ein weiteres – ein allerletztes – Mal zu nutzen. Für diese Ausstellung haben wir die einzigartige Möglichkeit bekommen, das ganze Gebäude über alle drei Stockwerke hinweg zu nutzen – und damit neben dem von uns bisher genutzten ersten auch das zweite Obergeschoss sowie die Räumlichkeiten im Erdgeschoss. Diese weisen einen anderen Charakter auf als die übrigen Stockwerke, sind weniger beeinflusst von den Renovierungsarbeiten der letzten Jahrzehnte, daher noch mit Originalfenstern und generell durch die lichtere Deckenhöhe mit einem anderen Raumeindruck.

Damit bietet sich die Gelegenheit, national und international bekannte Künstler*innen wie z. B. Charlotte Posenenske oder Gary Kuehn zu zeigen und ihre Werke mit denen junger Künstler*innen zu kombinieren. Es handelt sich um etabliertere Positionen, zum Teil nicht mehr lebender Künstler*innen, um Arbeiten verschiedener Epochen und Schaffensphasen. Dieses Mal sind die Werke der Ausstellung daher nicht auf studentische Positionen oder Arbeiten von Absolvent*innen reduziert. Die Werke werden ohne Ab- oder Aufwertung miteinander präsentiert und in einen Dialog gesetzt. Sie werden konzeptuell verbunden durch die Installation im Raum und inhaltlich verknüpft mit der Situation des Ortes an sich. Über die Generationen hinweg können so Gemeinsamkeiten zwischen Techniken und Themen, Arbeits- und Sichtweisen nachverfolgt werden.

Photography by Wolfgang Günzel

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